Ausstellung zu Karl-Dedecius-Preis - Stadtbibliothek Karlsruhe
Polnische Literatur und ihre preisgekrönten Übersetzungen in die deutsche Sprache stehen im Mittelpunkt der Wanderausstellung "Karl-Dedecius-Preis für deutsche und polnische Übersetzer".
Die Schau stellt die zehn bisherigen Preisträger, den Namensgeber Karl Dedecius sowie den Preis selbst vor und ist von Samstag, 9. Mai, bis Donnerstag, 28. Mai, in der Stadtbibliothek Karlsruhe, Ständehausstraße 2, zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 8. Mai, um 18 Uhr im Ständehaussaal der Stadtbibliothek sind alle Interessierten willkommen. Dr. Olaf Kühl, Karl-Dedecius-Preisträger des Jahres 2005, spricht über polnische Literatur und stellt sich den Fragen der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Renata Makarska von der Gutenberg-Universität Mainz. Die Eröffnungsveranstaltung organisiert das Forum Polnischer Kultur Polonia e.V. in Karlsruhe.
Erstellt wurde die Ausstellung von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Deutschen-Polen-Institut, die auch Initiatoren des seit dem Jahr 2002 vergebenen Karl-Dedecius-Preises sind.
Zu Karl Dedecius Karl Dedecius, 1921 in Lodz/Polen geboren, ist eine der wichtigsten Persönlichkeiten für die Vermittlung polnischer Literatur und Kultur in Deutschland. Nach Kriegsende und russischer Gefangenschaft baut er sich 1952 langsam eine Existenz im Westen auf, die ihm anfangs nur nach getaner Arbeit erlaubt, sich seiner Leidenschaft für die polnische Literatur und ihrer Übersetzung zu widmen.
1979 initiiert er das Deutsche Polen-Institut in Darmstadt, dessen Direktor er bis 1997 blieb. Neben seinen zahlreichen Übersetzungen gelten die 50-bändige „Polnische Bibliothek“, an der er 20 Jahre arbeitete, und das siebenbändige „Panorama der polnischen Literatur des 20. Jahrhunderts“, als seine Hauptprojekte. Beide schloss er im Jahr 2000 ab.
Dedecius wurde vielfach gewürdigt und ausgezeichnet, unter anderem 1990 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und neun Jahre später in Polen mit dem Orden des Weißen Adlers. 2010 ehrte ihn die Deutsche Nationalstiftung mit dem Nationalpreis „als Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland“. Sein Lebenswerk ist heute zum Inbegriff der deutsch-polnischen Verständigung geworden.
Quelle: Pressemeldung PIA Stadt Karlsruhe