Sinti und Roma – "Nicht aus Gründen der Rasse verfolgt"? - Buchvorstellung am 22. März im Lesesaal des Stadtarchivs Karlsruhe
In der deutschen Nachkriegsgeschichte war der Umgang mit der Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus ein unrühmliches Kapitel. Über Jahrzehnte wurde ihnen vielfach die Anerkennung als NS-Verfolgte verwehrt. Den Tiefpunkt markierte das 1956 ergangene höchstrichterliche Urteil des Karlsruher Bundesgerichtshofs. 
 Demnach seien die Deportationen von "Zigeunern" im Jahr 1940 keine rassische Verfolgungsmaßnahme, sondern eine übliche polizeiliche Präventivmaßnahme gewesen. Obgleich das Urteil keinen langen Bestand hatte, blieb vielen Sinti und Roma bis in die 1980er Jahre eine Entschädigung verwehrt.
Mit der Entschädigungspraxis für Sinti und Roma am Landesamt für Wiedergutmachung Karlsruhe in den Nachkriegsjahrzehnten beschäftigt sich die Abschlussarbeit in Geschichte an der Universität Heidelberg von Vanessa Hilss, die nun in der Reihe "Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte" des Stadtarchivs Karlsruhe erscheint. Die Autorin stellt ihr Buch am Mittwoch, 22. März 2017, um 18 Uhr im Lesesaal des Stadtarchivs Karlsruhe in der Markgrafenstraße 29 im Rahmen der "Karlsruher Wochen gegen Rassismus" vor.
Quelle: Mitteilung Stadt Karlsruhe, Kulturamt Stadtarchiv & Historische Museen - Stadtarchiv -
