Land prüft Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken - Auch im Landkreis sind Strecken denkbar

Veröffentlicht von Verkehrsverein Tourismusregion Karlsruhe am .

Um das Angebot im öffentlichen Nahverkehr zu steigern, prüft das Land Baden-Württemberg die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Im Verwaltungsausschuss des Kreistags wurde am 4. Juli aufgezeigt, um welche Strecken es sich mit Bezug zum Landkreis Karlsruhe handelt.

Die Strecke Ettlingen West – Ettlingen Erbprinz wird derzeit schon für den Güterverkehr sowie Fahrzeugüberführungsfahrten der Stadtbahn genutzt. Sie könnte eine alternative Schnellverbindung zum Hauptbahnhof Karlsruhe über die DB Gleise von Ettlingen West sein, z.B. für die Schulen der Stadt Ettlingen und des Landkreises Karlsruhe. Die Strecke Graben-Neudorf – Hochstetten wurde 1967 abgebaut. Bei Ausbau und Elektrifizierung der bestehenden AVG-Strecke Neureut – Mühlburg könnte durch eine Verknüpfung eine schnelle Verbindung Graben-Neudorf – Hardtbahn – Neureut – Hauptbahnhof genutzt werden. Bei der „Zabergäubahn“ wurden die positiven verkehrlichen Auswirkungen schon im Rahmen der Stadtbahnverlängerung von Eppingen nach Heilbronn beschrieben. Die alte Trasse endet in Leonbronn. Eine Neubaustrecke in den Landkreis Karlsruhe wäre ein möglicher, wenn auch aufgrund der Topographie aufwändiger Schritt.

Darüber hinaus berichtete die Verwaltung auch über den Stand der Überlegungen für denkbare Trassenerweiterungen: Bei der Einschleifung der S31/S32 (Bruchsal – Menzingen/Odenheim) in die Karlsruher Innenstadt kann voraussichtlich Mitte Juli mit dem Ergebnis einer Untersuchung der Deutschen Bahn zur Kreuzungssituation auf der Strecke Bruchsal – Karlsruhe gerechnet werden. Eine Untersuchung mit dem Ziel der Verbesserung der Kapazitäten auf der S4 wurde in der Kreistagssitzung im Mai 2019 beauftragt. Der Planungsauftrag ist in der Umsetzung, erste Ergebnisse sollen bis 2020 vorliegen. Bei einer Verlängerung der S2 von Stutensee-Spöck zur Bahnstadt Bruchsal muss geprüft werden, ob sich Veränderungen zur Situation im Jahr 2012 ergeben haben, als die Kosten-Nutzen-Relation negativ beurteilt wurde. Auch verschiedene Möglichkeiten einer Verbindung vom Karlsruher Hauptbahnhof zur Neuen Messe werden weiter untersucht.

Der Verwaltungsausschuss beauftragte die Verwaltung, die Reaktivierung stillgelegter Trassen sowie weitere Streckenerweiterungen aufzubereiten und als Grundlage für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans aufzunehmen.

Quelle: Pressemitteilung LRA Karlsruhe