Kreisstraßen und Radweg im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags

Veröffentlicht von Klaus Melchert - Verkehrsverein Tourismusregion Karlsruhe e.V. am .

Das Thema „Kreisstraßen“ stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik des Kreistags am 29. September.

Vorgestellt wurden die Ergebnisse der aktuellen Zustandserfassung der 270 Kilometer Kreisstraßen und 75 Bauwerken wie Brücken und Durchlässe, für die der Landkreis als Straßenbaulastträger zuständig ist. Alle fünf Jahre wird eine solche messtechnische Zustandserfassung vorgenommen. Ziel ist es, daraus ein konkretes Erhaltungsprogramm abzuleiten, um die Straßeninfrastruktur zu erhalten. Rund fünf Millionen Euro wurden auf diese Weise in den Jahren 2012 bis 2016 investiert. Dadurch konnte die Gebrauchstauglichkeit der Straßen verbessert und der betriebliche Erhaltungsaufwand vermindert werden – die Substanz konnte dadurch jedoch nur kurz- bis mittelfristig konserviert werden. Dies gilt um so mehr, als das Programm um rund eine Million Euro unterfinanziert war. Aus diesem Grund rechnete der Leiter des Amtes für Straßen Patrick Bohner vor, dass im Zeitraum der nächsten fünf Jahre allein für die Erneuerung von Fahrbahndecken ein Mittelbedarf in Höhe von rund 8 Mio EUR, für die Substanzverbesserung 4 Mio EUR und für die Sanierung bzw. Erneuerung von Bauwerken 3 Mio EUR aufgewendet werden müssen. Über die entsprechenden Mitel muss dann der Kreistag im Rahmen des konkreten jährlichen Erhaltungsprogramms und der Haushaltsberatungen entscheiden.

Vorgestellt wurde daneben eine aktuelle Verkehrsprognose für die K3575 Umgehungsstraße Bad Schönborn. Sie wurde erstellt, um Aufschluss über die grundsätzliche Bauwürdigkeit der Maßnahme zu erhalten. Ergebnis war, dass die Umgehung für Bad Schönborn eine Entlastungswirkung von bis zu 50% im Zuge der B3 bringt und auch die Ortsdurchfahrten von Kronau, Zeutern, Ubstadt und Weiher entlastet werden. Nachdem zwischenzeitlich eine Vielzahl an Planänderungen sowie Ergänzungen erforderlicher Gutachten vorgenommen wurden und sich der Planungsprozess entsprechend in die Länge gezogen hat, empfiehlt das Regierungspräsidium einen Neubeginn der Planungen. Bevor in die konkrete Planung eingestiegen wird – die Planungskosten belaufen sich auf rund 3 Mio EUR – beauftragte das Gremium die Verwaltung, einen Vorschlag zur weiteren Umsetzung zu machen und insbesondere eine Einschätzung der Förderfähigkeit des 30-Millionen-Euro-Projekts durch das Land Baden-Württemberg einzuholen, damit das Vorhaben nicht an der fehlenden Bereitschaft zur Finanzierung scheitert.

Zugestimmt hat das Gremium einer Planung zum Ausbau der K3520 zwischen Östringen und der Kreisgrenze in Richtung Mühlhausen. Die bisherige Straße ist für den LKW gesperrt und aufgrund ihrer geringen Dimensionierung nicht in der Lage, den durch den Anschluss von Östringen an die B39 angewachsenen Verkehr zu bewältigen. Auf einer Länge von 1,1 Kilometern soll der Straßenquerschnitt deshalb von 5,5 auf 7,0 Meter ausgebaut und die Trassierung angepasst werden. Nach aktueller Kostenschätzung belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 2,05 Mio EUR, an denen sich die Stadt Östringen mit 250.000 EUR beteiligt.

Schließlich stimmte das Gremium der Planung zum Ausbau des Geh- und Radweges entlang der K3502 zwischen Obergrombach und Helmsheim zu. Das Projekt ist Bestandteil des Kreisstraßenprogramms sowie der Radwegekonzeption des Landkreises und der Radnetz-Planung der Stadt Bruchsal und wird in enger Abstimmung mit der Stadt durchgeführt. Die neue Radwegverbindung beginnt am Sportplatz in Obergrombach und verläuft an der Nordseite der K3502 auf rund 2,5 Kilometern bis zum Ortseingang Helmsheim. Die Gesamtosten belaufen sich auf 1,235 Mio EUR. Nächste Schritte sind die Abstimmung der naturschutzfachlichen Kompensation und die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Nach Fertigstellung des Baugrundgutachtens werden die Ausführungsplanung erstellt und die Ausschreibungsunterlagen vorbereitet. Frühester Baubeginn könnte im Jahr 2017 sein.

Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Karlsruhe