Durch weißen Wald zur Satteleihütte - Eine winterliche Rundstrecke bei Baiersbronn

Veröffentlicht von Badische Neueste Nachrichten-Von unserem Mitarbeiter Werner Nestler am .

„Den besonderen Reiz Baiersbronns erleben Sie in den Wintermonaten, wenn der Schnee sich sanft über die Berge und Täler legt. Dann verwandelt sich das Dorf in ein richtiges Wintermärchen“. Solches liest man in einer Broschüre über die 190 Quadratkilometer weite Landschaft von Deutschlands „Gourmettempel“, wo immerhin acht Michelinsterne zuhause sind.

Die Touristiker bieten im Baiersbronner „Wanderhimmel“ für die Fußgänger 220 Kilometer Wanderstrecke in 29 Tourenvorschlägen mit Längen zwischen 11,5 Kilometer im Tonbachtal und vier Kilometern im Mitteltal an. Die Winterwanderwege sind zwar nicht alle beschildert, aber gut zu finden, sie werden ab einer Schneehöhe von zehn Zentimetern geräumt. Und: Um im Schnee einen sicheren Halt zu haben, kann man sich im Informations-Zentrum am Bahnhof „Fußkrallen“ ausleihen. In einem 90-seitigen Büchlein mit dem Titel „Winter-Wander-Guide im Baiersbronner Wanderhimmel“ sind die Schneetouren aufgelistet. Zu erhalten ist dieses mit Karten, Beschreibungen und Entfernungsangaben gespickte Angebot im Wander-Informations-Zentrum.
Wir haben uns die 7,5 Kilometer weite Rundstrecke über den Rinkenberg ausgesucht, weil sie am Bahnhof beginnt und auch die Möglichkeit zu einem Abstecher zum Rinkenkopfturm bietet, von dem man eine herrliche Rundsicht über Baiersbronn und seine Umgebung genießen kann. Der 23 Meter hohe Sandsteinturm wurde 1914 errichtet und nach dem Württembergischen König Wilhelm benannt, er ist inzwischen aber meist nur noch als Rinkenkopfturm bekannt. Um in den Genuss dieser Aussicht zu kommen, gilt es allerdings, zwei zusätzliche Kilometer einzuplanen.
Ausgangspunkt für diese Winterwanderung ist die Stadtbahnhaltestelle Baiersbronn. Um es vorwegzunehmen: Mehr Wintertraum kann man man sich als Fußgänger eigentlich nicht wünschen, zumal ungefähr in der Mitte der Strecke auch noch die idyllische Satteleihütte liegt, die vom Team des Mitteltaler Spitzenhotels Bareis betreut wird und einen wärmenden Glühwein garantiert. Wir marschieren ab dem Bahnhof entlang der Bundesstraße 462 los bis rechts der Neumühlenweg abzweigt, der zu einem Steg über die Murg führt. Nach der Straßenüberquerung wird es beim Anstieg auf der Häslergasse schon etwas warm, die leichte Strapaze wird aber mit einem schönen Blick über das hintere Murgtal und Klosterreichenbach belohnt. Unsere Route ist eindeutig erkennbar, sie verläuft auf einem Panoramaweg mit beständiger Aussicht leicht wellig an der Bergflanke entlang.
Aus der Häslergasse wird der „Alte Tonbachweg“ und danach der „Rinkenteich“. Wir bleiben konsequent auf dem Makadamsträßchen, das aufwärts zur Station „Kohlwegrank“ führt. Wenn wir uns auf der großen Info-Tafel über das „Wanderparadies Tonbachtal“ sowie die „Murgleiter“ sachkundig gemacht haben, biegen wir links auf den noch einen Kilometer weiten, leicht ansteigenden Weg zum Rasthaus „Sattelei“ ein. Am Petermännle-Brunnen lesen wir noch, dass der Wald durch das Filtern der Niederschläge „am nachhaltig guten Wasser stark beteiligt ist“ – wir sind seit dem Kohlwegrank nämlich auch auf einem Waldlehrpfad. Die Satteleihütte steht auf einem markanten Punkt. Der Försterstein sowie ein Brunnen erinnern unter anderem an die 1995 durchgeführte „Flurneuordnung Baiersbronn – Mitteltal/Obertal“.
Nach der Rast in der täglich von 11 bis 17 Uhr (sonntags bis 21.30 Uhr) geöffneten Satteleihütte überlegen wir uns, ob wir noch den Rinkenkopfturm ansteuern oder uns gleich an den Abstieg machen. Dieser führt steil hinunter zum Parkplatz Labbronnen, wo wir an der Waldecke links auf den Sommerseitenweg abbiegen.
Bei wiederum herrlichen Aussichten über Mitteltal und Baiersbronn führt die „wellige“ Route an dieser Bergseite bis zur Häslergasse, von wo der Rückweg auf der bereits bekannten Strecke zum Bahnhof hin verläuft.

Quelle: Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | WAS - WANN - WO | 19.01.2017

Tour in Kürze
Winterwanderung: Um den Baiersbronner Rinkenberg.
Streckenlänge: 7,5 Kilometer, mit Turm rund zwei Kilometer mehr.
Sehenswürdigkeiten: Schöne Aussichten über das Tonbachtal, Klosterreichenbach und Baiersbronn.
Einkehren: Satteleihütte und Baiersbronn.
Anfahrt: Mit dem Auto A 5 Ausfahrt Rastatt-Nord und auf der B 462 durchs Murgtal bis Baiersbronn (Stellplätze finden sich auf der Rückseite des Bahnhofs), mit der Stadtbahn bis Rastatt und dann durchs Murgtal zum Bahnhof Baiersbronn.
Kartenmaterial: Freizeitkarte „Freudenstadt“ (Blatt 504); Baiersbronner „Winter-Wander-Guide“.
Informationen: Baiersbronn-Touristik, Telefon (0 74 42) 8 41 40; Wander-Informations-Zentrum Baiersbronn, Telefon (0 74 42) 84 14 66. Vor der Wanderung über Abfahrtzeiten und Fahrplanänderungen informieren!