Vielfalt auf 100 Seiten - Nationalpark stellt neues Programm vor - Schätzung: 2016 rund 500 000 Besucher

Veröffentlicht von Badische Neueste Nachrichten am .

Von unserem Mitarbeiter Hannes Kuhnert.
Seebach/Forbach/Baden-Baden. Seine ganze Vielfalt präsentiert der Nationalpark Schwarzwald auf knapp 100 Seiten in seinem neuen Veranstaltungsprogramm für das Jahr 2017: 321 Veranstaltungen auf einen Griff, fast für jeden Tag des Jahres ein eigenes Angebot. Zählt man dazu die gut 200 – im Programmbuch nicht erwähnten – geführten Wanderungen und Exkursionen reichen die Tage eines Jahres nicht aus.

Mit allein 50 Veranstaltungen gewinnt der Bereich Kunst, Kultur, Gesundheit und Spiritualität an Bedeutung. Die inzwischen komplette Forschungsabteilung des Nationalparks ist mit einem spannenden Angebot vertreten.
Bei einem Jahresprogramm mit über 180 Veranstaltungen zu den Themen Landschaft, Natur und Wildnis und 80 Veranstaltungen über Tier- und Pflanzenarten beschränkte sich der Nationalpark gestern bei der Vorstellung auf ein knappes Dutzend neuer und eher exklusiver Angebote. Das übernahmen neben Dr. Wolfgang Schlund als Nationalparkleiter Dr. Kerstin Ensinger für den Sachbereich Erholung und Tourismus sowie Charly Ebel, Chef des Sachbereichs Besucherinformation.
Die Vielfältigkeit des Angebots, so Ebel, beziehe sich auch auf das Publikum, sei abgestimmt auf die verschiedensten Interessensgebiete, auf Kinder und Erwachsene, auf Einheimische und auswärtige Gäste, auf Menschen mit den unterschiedlichsten Fähigkeiten und Möglichkeiten. So gibt es eine wachsende Reihe von barrierefreien Angeboten sowie Führungen in Gebärdensprache oder mit Berücksichtigung von blinden Gästen. Das Programm wende sich in erster Linie an Menschen aus der Region und weiteren Umgebung, komme aber auch international daher. Etwa am 21. Mai, dem Tag der kulturellen Vielfalt, wenn es um das Entdecken der Vielfalt und Wildnis in der Natur geht und zwar gleich in sieben Sprachen – von Türkisch bis Chinesisch. Voll im Trend liegt der Nationalpark auch mit seinem Waldbadetag am 10. Februar. Er bietet nach dem japanischen Vorbild „Shinrin yoku“ einen ganzen Gesundheitstag im Wald. Verstärkt tritt im neuen Programm der Bereich Forschung und Wissenschaft auf – unter anderem mit einem Filmabend über Schleimpilze mit dem weltbekannten Naturfilmer Karlheinz Baumann.
Mit Zahlen über das vergangene Jahr tut sich der Nationalpark noch schwer, erst müssen Zählungen ausgewertet werden. So nannte Schlund die Zahl von einer halben Million Besucher im Jahr 2016 mit aller Vorsicht. Die Besucherzahlen seien schwer zu ermitteln, da zum Beispiel Wanderer oder Skifahrer nicht mitgerechnet werden können. „Es geht auch nicht um die Masse“, ergänzte Ebel. Es gehe um die Stille sowie das Begegnen mit und Bewegen in der Natur. „Für diese Menschen müssen wir Antworten finden, sie abholen und entsprechend führen. Unsere Kernbotschaft ist, die Akzeptanz für den Nationalpark zu erhöhen.“
Quelle: Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | SÜDWESTECHO | 18.01.2017