Von Mühlen und rauschenden Bächen - -Eine abwechslungsreiche Tour bei Seebach

Veröffentlicht von Badische Neueste Nachrichten-Von unserem Mitarbeiter Werner Nestler am .

Zu Beginn der Tour geht es dem rauschenden Grimmerswaldbach entgegen zur Vollmersmühle, zum Abschluss an der ebenfalls stark rauschenden Acher von der Deckerhof-Mühle zurück nach Seebach und dazwischen bieten sich herrliche Aussichten über weite Wiesen – das sind drei wesentliche Elemente einer rund neun Kilometer weiten Wanderung, die unter dem Namen „Wasser-Mühlen-Technik-Weg“ firmiert.
Dieser hat zwar offiziell wegen der Mühlen und Sägewerke die Kraft des Wassers zum Inhalt, könnte aber genauso gut der Landschaft wegen unternommen werden, mehrere „Tankstellen für Obstwässerchen“ sind ebenfalls integriert. Also eine eigentlich unterhaltsame Runde, die allerdings einiger Steigungen wegen auch etwas schweißtreibend sein kann.
Ausgangspunkt ist in Seebach die Bushaltestelle „Ortsmitte“ nahe der Kirche und oberhalb der Mummelseehalle. Die Route ist in beiden Richtungen hervorragend ausgeschildert. Wir marschieren zur Kirche hin los, finden unten an der Acher den ersten Hinweis zum „Wasser-Mühlen-Technik-Weg“, kommen an den Bohnerthöfen vorbei, halten dort links zur Station „Am Schroffen“, wo wir rechts einschwenken und dem Grimmerswaldbach entgegengehen. Gleich zu Beginn führt ein Steg hinüber zu einer Lourdesgrotte. Schade ist, dass diesseits des Baches die Schatten spendenden Bäume gefällt wurden, weshalb der erste Teil der Strecke stark der Sonne ausgesetzt ist. Nach der Passage eines Schnapsbrunnens und dem Seitenwechsel am Bach kommen wir an einem „modernen“ Hochsitz vorbei und sind schnell an der legendären Vollmersmühle, in der vielfach Feste gefeiert werden. Dort steht auch eine mit vielen Prospekten gespickte Informationstafel.
Ab der Station „Grimmerswald-Vollmersmühle“ geht es steil bergan, wir überqueren die Straße und sind beim „Mittleren Busterbach“ schon 472 Meter hoch, ein Anstieg von nahezu hundert Metern seit dem Kurpark. Bei einer aussichtsreichen Strecke über weite Wiesen erreichen wir den „Mostbrunnen“, der eigentlich ein Schnapsbrunnen ist und vom idyllischen Rastplatz aus eine herrliche Rundsicht über Seebach und die Berge bietet. Später geht es in den Wald, wo wir bei der Station „Obere Bergmatt“ die Möglichkeit für eine Abkürzung nach Seebach finden. Im Wechsel zwischen aussichtsreichen Strecken und dunkleren Waldpassagen wandern wir nun überm Wildenberg und unterm Dürrenwald am „Tannenteich“ und „Buhneloch“ vorbei, wo wir mit 570 Höhenmetern den höchsten Punkt unserer Wanderung überschritten haben.
Wenn wir über zwei Holzstege das „Seebächle“ erreicht haben, geht es steil abwärts an der Deckerhofmühle vorbei hinunter zur Acher – wir sind inzwischen auch auf dem Achertalweg, der uns durch die Deckerhöfe und zwischen Bretterstapeln am rauschenden Bach entlang zum Kurpark begleitet. Auf dieser 2,2 Kilometer weiten Etappe befinden wir uns auch in der sogenannten wasserreichen Zone des Seebacher Erlebnisweges, der mit den Sägewerken und den Wasserkraftanlagen Bohnert und Schnurr sowie der Getreidemahlmühle „Buhnefronze Mühl“ die Höhepunkte beinhaltet. Mit dem Wasser aus der Acher wurden früher unter anderem auch die Wiesen bewässert, um ein schnelleres Graswachstum zu erreichen.
Wem der neun Kilometer weite „Wasser-Mühlen-Technik-Weg“ zu kurz für eine Wanderung ist, kann sie auch um sechs Kilometer verlängern, indem er seinen Ausflug im hinteren Achertal am Bahnhof in Ottenhöfen beginnt. Auf dem gut ausgeschilderten und schönen Achertalweg erreicht man bei der Station „Am Schroffen“ den Seebacher Themenweg und kann nach der Rundstrecke auch ab diesem Wegweiser wieder nach Ottenhöfen zurück wandern. Möglich wäre auch ein Besuch im Trachten- und Volkskunstmuseum in der Ruhesteinstraße, das dienstags, mittwochs und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet ist und in dem Exponate aus „aller Herren Länder“ zu bestaunen sind – unter anderem Votivgaben, die neben „frommen Wünschen“ auch „Heil bringenden Zauber“ beinhalten sollen.

Quelle: Zeitungsbericht Badische Neueste Nachrichten